Monat: April 2022

Zum schwarzen Kameel | Wien

Wer hier bei einem Wien-Besuch nicht zumindest auf einen „Spritzer“ und zwei, drei „Brötchen“ einkehrt, der war eigentlich gar nicht in Wien. Denn das „Schwarze Kameel“ in der Bognerstr. ist eine echte Institution, wo sich sowohl die Einheimischen, als auch die Touristen treffen. Und das schon seit über 400 Jahren, denn 1618 eröffnete Johann Baptist Cameel hier zunächst als Gewürzkrämerei. Erst 200 Jahre später wurde durch einen Besitzerwechsel auch der Genuss von Feinkost und eine Weinstube daraus. Außerdem wurde man auch K.u.K. Hoflieferant. Seit der Neuerrichtung 1901 sieht das „Kameel“ schließlich so aus, wie man es heute noch erleben kann. Als Restaurant, Cafe, Bar, Delikatesseladen und vor allem Wiener Treffpunkt und wird von Familie Friese geführt. Denn egal zu welcher Tageszeit man hier hinkommt, man ist immer in allerbester Gesellschaft. Man kommt schnell ins Gespräch und mit etwas Glück trifft man am Nachbartisch draußen oder an den langen Stehtischen drinnen ein echtes Wiener Original. Da kann man sich oft die ein oder andere Führung sparen und bekommt den neusten Klatsch & Tratsch bzw. auch Insidertipps frei Haus.

Natürlich kann man hier auch ganz normal von der Restaurantkarte essen, aber was unbedingt dazu gehört, sind die „Wiener Brötchen“ was im Grunde schmale Brotstreifen mit unterschiedlichem Belag sind und dazu natürlich am Nachmittag gerne mit einem Spritzer (Weinschorle) oder Kaffee. Die Brötchen kann man sich einfach bei der Dame hinter der Theke aussuchen und mit an seinen Platz nehmen und kosten zwischen zwei und vier Euro. Natürlich gibt es die nicht nur hier, ein gutes anderes Beispiel ist auch „Trzesniewski – unaussprechlich gute Brötchen“ in einer einfacheren und rustikaleren Variante. Aber so stilvoll und gleichzeitig unterhaltsam wie hier im Schwarzen Kameel geht es in ganz Wien nicht. Deswegen gehört für mich mindestens ein Besuch zu jedem Wien-Aufenthalt, selbst wenn es nur auf Durchreise bin.

www.kameel.at

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