Kategorie: Gastro

Lei Lei | Köln Gereonsviertel

Das war ein echter Glücksgriff, dass wir nach dem Kino hier auf dem Heimweg am Hansaring vorbeigekommen sind. Hier gibt es so authentische Küche, wie leider nur selten in Deutschland. Zur Vorspeise haben wir uns Jiaozi  (5,50€) (chinesische Maultaschen) gefüllt mit Schweinefleisch und gekochte Wan Tan nach Szechuan Art (6,90€) gefüllt mit Schweinefleisch und Scrimps und scharfer Soße geteilt. Beides war ein perfekter Start. 

Als Hauptgang haben wir uns noch mehr schwer getan uns für zwei Gerichte zu entscheiden und haben schließlich die Knusprige Ente (15,90€) und eine  Heiße Platte mit knusprig angebratenem Schweinefleisch genommen und es ebenfalls in beiden Fällen nicht bereut. 

Von Freunden haben wir später erfahren, dass es zusätzlich eine noch authentischer Speisekarte auf Mandarin geben soll, hier sollte man vielleicht mal die Kameraübersetzung testen, wobei wir für die nächsten Besuche auch noch einiges von der normalen Karte testen möchten und definitiv wiederkommen werden. Der einzige Wehrmutstropfen ist leider das Ambiente. Der vordere Bereich ist recht düster, hätten wir rückblickend aber bevorzugt, und der hintere Bereich hat mit dem grellen Licht und den weißen Tischen ein bisschen was von Kantinenflair. Wir kommen aber definitiv wieder.

www.leilei.de

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Mriya Neo Bistro | London, Earls Court

Bei meinem ersten London Besuch nach vielen Jahren, hatte ich die Qual der Wahl, schließlich gibt es in einer Weltmetropole wie hier kulinarisch alles was das Herz begehrt. Ziemlich spannend und sogar noch in Hotelnähe bin ich schließlich auf dieses ukrainische Restaurant aufmerksam geworden. Kurzerhand habe ich mich für ein Mittagessen dort entschieden. Von der Straße sehr unscheinbar, da das Erdgeschoss hinter der Schaufensterscheibe aus Küche besteht und sich der Gastraum nicht einsehbar im Soutterrain befindet. Bei gutem Wetter dafür sogar mit einer kleinen Terrasse in den Innenhof. Auch der Innenbereich ist nicht sehr groß und modern eingerichtet.

Und auch die Küche ist sehr modern und ein echtes Highlight für Gaumen und Augen. Schon die Anrichtung geht eindeutig in Richtung Sterneküche, aber sie überzeugt geschmacklich. Los gings mit Ententatar mit Entenei (18£), für mich definitiv das erste Mal, dass ich beides probieren konnte. Beim Hauptgang habe ich mich für das Hühnchen auf Kiew Art (24£) mit Kartoffelstampf und zweierlei von der Erbse. Die Hühnchen/Hähnchenbrust war saftig gefüllt und paniert. Zum Abschluss gab es schließlich ein „Apple Cake“ (8£) mit Crunch und Honig. Es waren zwar eher kunstvoll zusammengerollte Apfelscheiben als klassischer Cake, aber trotzdem großartig.

Absolut ein Besuch wert, nur die Ukrainischen Weine konnten mich nicht so recht begeistern, aber das ist Geschmackssache.

www.facebook.com/mriyaneobistro/

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MaMi´s Food & Wine | Prenzlauer Berg

Bei einer blütenreinen 5/5 bei den Online-Bewertungen kann man durchaus mal misstrauisch werden, ob da wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Aber wir haben es gewagt und sind nicht enttäuscht worden. Das Konzept von den Geschwistern Marcel und Miriam hat uns sofort begeistert und sticht eindeutig heraus aus dem belebten Ausgehviertel rund um die Kastanienallee. Das kleine Lokal der beiden liegt zum Glück in einer ruhigeren Seitenstraße und wir können die schöne Sommerterrasse genießen und werden gleich mit dem originellen „Reservierungsstein“ und der herzlichen Miriam begrüßt. Sie erklärt uns auch gleich ihr Konzept und wir entscheiden uns natürlich für das „Tischlein deck dich!“-Sharing Menü in 8 Gängen für 49,50€ pro Person und einen Sparkling Rose bzw. Muskateller Winzersekt zum Start.

Beim Essen starten wir mit Brot mit hausgemachter Safran-Allioli und Thunfisch in Ölivenöl aus der Dose aus Portugal. Der zwei nächsten Gänge werden uns schließlich direkt von Marcel gebracht und das Sashimi von Hamachi mit eingelegten Radischen und junger hausgemachter Soja-Soße war ein echtes Highlight, das man selbst beim guten Asiaten nicht besser essen kann. Natürlich mit der passenden Weinempfehlung von Sommeliere Miriam. Auf der Weinkarte fallen übrigens die große Auswahl aus Württemberg, dem Kamptal und von Mallorca auf. Ersteres ist natürlich wegen dem Heimatbezug und Kamptal bzw. Mallorca stellen sich auf Nachfrage als Stationen ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn heraus. Beim Überraschungsmenü geht es mit den nächsten Highlights weiter. Der Chinese Pulled Pork Strudel mit Röstzwiebeln und dem ebenfalls hausgemachten Rotweinessiggelee wird nur noch von dem vermeintlich einfachen aber umso genialeren Chili con Carne getoppt. Auch die Servieridee mit den Salatblättern und Joghurt ist große Klasse! Auch beim süßen Finale bleiben keine Wünsche offen und wir kommen definitiv beim nächsten Berlin-Besuch wieder.

www.mamis-berlin.de

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Cookie Cream | Berlin-Mitte

Berlin hat ja bekanntlich viel zu bieten, darunter auch ein Sternerestaurant mit Dessert Dining und natürlich auch ein vegetarisches Sternerestaurant. Auch als „Nicht-Vegetarier“ hat uns Letzteres natürlich auch mal interessiert. Und um es gleich zum Anfang zu sagen, das versteckte Hinterhoflokal ist nicht einfach zu finden und es lohnt sich das auf der Webseite eher nervig daherkommende Hintergrundvideo zu merken. Mehr Berlin-Style geht also schon zu Beginn nicht mehr und auch drinnen gibt es viel Indrustrie-Style. Zum Glück sind wir auch an diesem sommerlichen Abend zur frühen Runde von 17:30 bis 20:30 Uhr gekommen. So ist es noch mäßig voll und die Sonne scheint noch herein. Obwohl man hier defintiv auch direkt im Party-Outfit zur zweiten Runde kommen kann ohne unangenehm aufzufallen.

Da wir uns leider verspätet haben, müssen wir uns auf das 5-Gänge-Menü für 79€ beschränken. Los gehts gleich mit einem Signature Dish. Das Onsenei mit Algenkavier, Croutons, Schmand & Schnittlauch kommt zwar eher unauffällig daher, hat es aber im wahrsten Sinne in sich und war das beste Ei dieser Garweise, das ich bisher essen durfte. Dazu gab es dann noch die Erklärung woher das Onsenei überhaupt kommt, nämlich aus Japanischen heißen Quellen, die so genannt werden. Wenn es mal nicht Bestandteil des Menüs ist, sollte man sich das Erlebnis definitiv für 15€ zusätzlich gönnen. Weiter ging es mit einem schon deutlich schönerem Tellerbild mit Kohlrabi, frischen Erbsen, Gurkenspiegel, Kimchi-Radieschen und Agastache. Beim Zwischengang gibt es mit Bunte Bete, Krapfen, Wasabi & Shoyu das nächste Highlight. Einfach eine wahnsinnig tolle Kombination und großartiger Geschmack! Auf den vegetarischen Hauptgang ist man natürlich immer besonders gespannt und hier kann man sich ganz besonders auf die mehrfach gekocht und gebackene Aubergine freuen, die mich sogar als bekennender Auberginen-Hasser überzeugen konnte. Dazu gibt es Bohnen-Panaché, Gartenkräuter und Sesam. Zum Abschluss gibt es Süßdoldensorbet mit Rhabarber, Amaranth und Nusskrokant.

Auch wenn uns nur zwei Gänge im ganzen so richtig begeistert haben kann man schon sagen, dass Küchenchef Stephan Hentschel hier zurecht den ersten rein vegetarischen Stern in Deutschland erkocht hat.

www.cookiescream.com

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Zum schwarzen Kameel | Wien

Wer hier bei einem Wien-Besuch nicht zumindest auf einen „Spritzer“ und zwei, drei „Brötchen“ einkehrt, der war eigentlich gar nicht in Wien. Denn das „Schwarze Kameel“ in der Bognerstr. ist eine echte Institution, wo sich sowohl die Einheimischen, als auch die Touristen treffen. Und das schon seit über 400 Jahren, denn 1618 eröffnete Johann Baptist Cameel hier zunächst als Gewürzkrämerei. Erst 200 Jahre später wurde durch einen Besitzerwechsel auch der Genuss von Feinkost und eine Weinstube daraus. Außerdem wurde man auch K.u.K. Hoflieferant. Seit der Neuerrichtung 1901 sieht das „Kameel“ schließlich so aus, wie man es heute noch erleben kann. Als Restaurant, Cafe, Bar, Delikatesseladen und vor allem Wiener Treffpunkt und wird von Familie Friese geführt. Denn egal zu welcher Tageszeit man hier hinkommt, man ist immer in allerbester Gesellschaft. Man kommt schnell ins Gespräch und mit etwas Glück trifft man am Nachbartisch draußen oder an den langen Stehtischen drinnen ein echtes Wiener Original. Da kann man sich oft die ein oder andere Führung sparen und bekommt den neusten Klatsch & Tratsch bzw. auch Insidertipps frei Haus.

Natürlich kann man hier auch ganz normal von der Restaurantkarte essen, aber was unbedingt dazu gehört, sind die „Wiener Brötchen“ was im Grunde schmale Brotstreifen mit unterschiedlichem Belag sind und dazu natürlich am Nachmittag gerne mit einem Spritzer (Weinschorle) oder Kaffee. Die Brötchen kann man sich einfach bei der Dame hinter der Theke aussuchen und mit an seinen Platz nehmen und kosten zwischen zwei und vier Euro. Natürlich gibt es die nicht nur hier, ein gutes anderes Beispiel ist auch „Trzesniewski – unaussprechlich gute Brötchen“ in einer einfacheren und rustikaleren Variante. Aber so stilvoll und gleichzeitig unterhaltsam wie hier im Schwarzen Kameel geht es in ganz Wien nicht. Deswegen gehört für mich mindestens ein Besuch zu jedem Wien-Aufenthalt, selbst wenn es nur auf Durchreise bin.

www.kameel.at

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